Entwicklungsboard mit Microcontroller und >=12 Bit ADC+DAC...

  • Thread starter astroel...@t-online.de
  • Start date
Rolf Bombach wrote:
Carla Schneider schrieb:
\"astroel...@t-online.de\" wrote:

Hallo,

gibt es irgendwelche Entwicklungsboards mit Microcontroller fertig zu kaufen,
wo ein ADC und ein DAC mit mindestens 12 Bit Auflösung drauf ist? Der ADC muss nicht schnell sein, 5 kHz Abtastrate genügt.

Die Frage ist auch immer ob z.B. der ADC mit 12 Bit Aufloesung
auch die Praezison hat, Beispiel: Der RP2040 Der Raspberry Pi Pico hat so einen ADC der aber
falsch konstruiert wurde und daher nur als 9Bit ADC verwendbar ist.
https://pico-adc.markomo.me/

Das ist halt die 3?-für-alles Preisklasse.

Der Preis sagt nichts ueber die Qualitaet der Schaltung sondern er resultiert
aus der Stueckzahl die hergestellt wird.
Je hoeher die Stueckzahl um so niedriger der Preis.
Der RP2040 soll um die 1$ kosten.


Ich musste mal einen ADC notfallmässig
ranpfuschen, da habe ich den LTC1286 genommen. Etwa 11.3 effektive Bits und
DNL typisch unter 0.2 LSB. Da wackelt nichts, kostet allerdings etwa das
dreifache vom pico.

Was nicht so schlimm waere, aber im Pico ist ein Microcontroller und nicht blos ein ADC,
und er kommt als fertiges Board mit USB Anschluss und zwar ein viel besseres als die bekannten Arduino,
jetzt auch fuer $6 mit WIFI.
 
Stefan Wiens schrieb:
Sehr beliebt war auch, das zweite Stoppbit in Situationen zu
verlangen, wo es eigentlich nicht gebraucht wird.

Am PSI klappt vorallem das Lizenzmanaging nicht (falls es tatsächlich
daran liegen sollte). Sehr beliebt ist, dass erratisch und immer
wieder \"zu viele Powertags\" aufpoppt. Siemens rätselt nun seit
mehreren Jahren (irgendwie müssen es jetzt über 10 sein).
Beliebt ist das Wort \"projektiert\", das meint idR, dass man ein
Knöppsgen aufs GUI zieht.

--
mfg Rolf Bombach
 
Carla Schneider schrieb:
Rolf Bombach wrote:

Das ist halt die 3?-für-alles Preisklasse.

Der Preis sagt nichts ueber die Qualitaet der Schaltung sondern er resultiert
aus der Stueckzahl die hergestellt wird.
Je hoeher die Stueckzahl um so niedriger der Preis.

Jain. Die Frage ist, woher höhere Preise für \"bessere\" IC kommen.
ADC und DAC sind meist teil-analog. Wenn dort Laser-getrimmt
werden muss, ist das teuerste die Zeit in der Teststation.
Wenn dann noch kurz zum Thermalisieren gewartet werden muss,
dann ist das teure am IC die Testzeit. Das kriegt man mit
Stückzahlen nicht weg.

Ein anderes Beispiel sind Goldbarren; auch da dürfte kaum
ein Preiszerfall durch Massenproduktion zu erwarten sein.
Sobald Energie- und/oder Materialpreise in den Vordergrund
kommen, kann man mit Stückzahlen auch nichts mehr machen.

Der RP2040 soll um die 1$ kosten.


Ich musste mal einen ADC notfallmässig
ranpfuschen, da habe ich den LTC1286 genommen. Etwa 11.3 effektive Bits und
DNL typisch unter 0.2 LSB. Da wackelt nichts, kostet allerdings etwa das
dreifache vom pico.

Was nicht so schlimm waere, aber im Pico ist ein Microcontroller und nicht blos ein ADC,
und er kommt als fertiges Board mit USB Anschluss und zwar ein viel besseres als die bekannten Arduino,
jetzt auch fuer $6 mit WIFI.

Sicher. Aber bei mir war das System nun mal vorgegeben und die einzige brauchbare
Schnittstelle ein LPT-Parallelport mit abenteuerlichem Timing. War weit ausserhalb
der Specs, aber der ADC hat das brav mitgemacht. Das ist ein SC-SAR und der Takt
kommt von aussen.

--
mfg Rolf Bombach
 
Rolf Bombach wrote:
Carla Schneider schrieb:
Rolf Bombach wrote:

Das ist halt die 3?-für-alles Preisklasse.

Der Preis sagt nichts ueber die Qualitaet der Schaltung sondern er resultiert
aus der Stueckzahl die hergestellt wird.
Je hoeher die Stueckzahl um so niedriger der Preis.

Jain. Die Frage ist, woher höhere Preise für \"bessere\" IC kommen.
ADC und DAC sind meist teil-analog. Wenn dort Laser-getrimmt
werden muss, ist das teuerste die Zeit in der Teststation.

Ich schaetze mal dass die RP2040 so gebaut sind dass sie ohne auskommen.

Der DAC im ADC arbeitet mit binaer gewichteten Kapazitaeten
und der Fehler ist dass einige davon falsch sind und das nicht nachtraeglich
korrigiert werden kann.

https://pico-adc.markomo.me/INL-DNL/




Wenn dann noch kurz zum Thermalisieren gewartet werden muss,
dann ist das teure am IC die Testzeit. Das kriegt man mit
Stückzahlen nicht weg.

Ein anderes Beispiel sind Goldbarren; auch da dürfte kaum
ein Preiszerfall durch Massenproduktion zu erwarten sein.
Sobald Energie- und/oder Materialpreise in den Vordergrund
kommen, kann man mit Stückzahlen auch nichts mehr machen.

Das ist allerdings so ziemlich das Gegenteil eines Mikrochips...

Der RP2040 soll um die 1$ kosten.


Ich musste mal einen ADC notfallmässig
ranpfuschen, da habe ich den LTC1286 genommen. Etwa 11.3 effektive Bits und
DNL typisch unter 0.2 LSB. Da wackelt nichts, kostet allerdings etwa das
dreifache vom pico.

Was nicht so schlimm waere, aber im Pico ist ein Microcontroller und nicht blos ein ADC,
und er kommt als fertiges Board mit USB Anschluss und zwar ein viel besseres als die bekannten Arduino,
jetzt auch fuer $6 mit WIFI.

Sicher. Aber bei mir war das System nun mal vorgegeben und die einzige brauchbare
Schnittstelle ein LPT-Parallelport mit abenteuerlichem Timing. War weit ausserhalb
der Specs, aber der ADC hat das brav mitgemacht. Das ist ein SC-SAR und der Takt
kommt von aussen.

Sicher koennte man auch hier einen von aussen anschliessen, oder eben gleich einen anderen Microcontroller
verwenden wo der ADC stimmt.



--
mfg Rolf Bombach
 
Rolf Bombach <rolfnospambombach@invalid.invalid> wrote:
Ein anderes Beispiel sind Goldbarren; auch da dürfte kaum
ein Preiszerfall durch Massenproduktion zu erwarten sein.
Sobald Energie- und/oder Materialpreise in den Vordergrund
kommen, kann man mit Stückzahlen auch nichts mehr machen.

Bei Goldbarren kann man aber am Material optimieren. Da hatte vor Jahren
eine Institution (IIRC Nationalbank oder so) eine grössere Ladung Goldbarren
von einem Partner erhalten. Aus irgendwelchen Gründen entstanden Zweifel.
Also die Barren vermessen und gewogen: passt. Hmm, immer noch Zweifel. Also
Bohrer angesetzt. Die ersten paar mm gingen noch ganz fix .. und dann tat
sich da nicht mehr viel. Tja, Wolfram ist nicht nur deutlich härter als
Feingold, ist es auch billiger, bei gleichzeitig sehr ähnlicher Dichte ;-)

Man liest sich,
Alex.
--
\"Opportunity is missed by most people because it is dressed in overalls and
looks like work.\" -- Thomas A. Edison
 
Alexander Schreiber wrote:

Bei Goldbarren kann man aber am Material optimieren. Da hatte vor Jahren
eine Institution (IIRC Nationalbank oder so) eine grössere Ladung Goldbarren
von einem Partner erhalten. Aus irgendwelchen Gründen entstanden Zweifel.
Also die Barren vermessen und gewogen: passt. Hmm, immer noch Zweifel. Also
Bohrer angesetzt. Die ersten paar mm gingen noch ganz fix .. und dann tat
sich da nicht mehr viel. Tja, Wolfram ist nicht nur deutlich härter als
Feingold, ist es auch billiger, bei gleichzeitig sehr ähnlicher Dichte ;-)

Siehe auch
https://www.amazon.de/mu%C3%9F-nicht-immer-Kaviar-sein/dp/3426000296/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&crid=FEQGZCUOGDH4&keywords=es+muss+nicht+immer+kaviar+sein&qid=1660467247&sprefix=es+muss+nicht+immer+kaviar+sein%2Caps%2C86&sr=8-1
\"Johannes Mario Simmel
Es muß nicht immer Kaviar sein
12,99 €\"

Grüße,
H.
 
Alexander Schreiber schrieb:
Bei Goldbarren kann man aber am Material optimieren. Da hatte vor Jahren
eine Institution (IIRC Nationalbank oder so) eine grössere Ladung Goldbarren
von einem Partner erhalten. Aus irgendwelchen Gründen entstanden Zweifel.
Also die Barren vermessen und gewogen: passt. Hmm, immer noch Zweifel. Also
Bohrer angesetzt. Die ersten paar mm gingen noch ganz fix .. und dann tat
sich da nicht mehr viel. Tja, Wolfram ist nicht nur deutlich härter als
Feingold, ist es auch billiger, bei gleichzeitig sehr ähnlicher Dichte ;-)

Nun ja. Es war die Sparkasse Göttingen, welche vor sechs Jahren von
einem Jugendlichen etwa 270 angeblich geerbte \"Goldbarren\" kaufte und
dafür mehr als 300.000€ bezahlte. Die Fälschung flog erst bei der
Landesbank Baden-Württemberg, an welche etliche der angeblichen
Goldbarren weiterverkauft wurden, auf, weil die Sparkasse Göttingen
höchst blauäugig gehandelt und die recht laienhaft gefälschten
\"Goldbarren\" überhaupt nicht geprüft hatte. Einfaches kratzen an der
Oberfläche hätte demnach genügt, die Fälschung zu erkennen.
Folgerichtig wurde der Übertäter auch zu keiner Freiheitsstrafe
verurteilt sondern lediglich die Verhängung von Jugendstrafe vorbehalten.

MfG
Rupert
 
Rupert Haselbeck wrote:
Folgerichtig wurde der Übertäter auch zu keiner Freiheitsstrafe
verurteilt sondern lediglich die Verhängung von Jugendstrafe vorbehalten.

War das ein isolierter Einzeltäter oder wurde er wegen des erwartbar
kleinen Strafmaßes gezielt vorgeschoben? Manche wohlorganisierte und
wirschaftlich sehr erfolgreiche Familien scheinen genau darauf
spezialisiert zu sein.


--
/¯\\ No | Dipl.-Ing. F. Axel Berger Tel: +49/ 221/ 7771 8067
\\ / HTML | Roald-Amundsen-Straße 2a Fax: +49/ 221/ 7771 8069
 X in | D-50829 Köln-Ossendorf http://berger-odenthal.de
/ \\ Mail | -- No unannounced, large, binary attachments, please! --
 
Rainer Knaepper schrieb:
Rainer (der mal eine Division in Z80-Assembler schrub, die fast immer
richtig rechnete)

Im Zeitalter der Kostenoptimierung ist das völlig OK. Wir sind ja alle
nur Menschen und da passieren halt Felerh.
Floating-DIV-Bug lässt grüssen.

Eine ältere Saga geht so: Der gefährlichste Punkt auf der Erde, besonders
in heutigen Zeiten, liegt etwa 700 km vor Sao Tomé und Principe.
Grund: Wenn die Atomraketen zwischen USA und Russland fliegen, kommen
sie beim Nordpol vorbei. Dort dividiert das Navi durch cos(90°) oder
dergleichen. FP-Error, Reset, neue Koordinaten: 0.000000, 0.000000.

--
mfg Rolf Bombach
 
Axel Berger schrieb:
Rupert Haselbeck wrote:
Folgerichtig wurde der Übertäter auch zu keiner Freiheitsstrafe
verurteilt sondern lediglich die Verhängung von Jugendstrafe vorbehalten.

War das ein isolierter Einzeltäter oder wurde er wegen des erwartbar
kleinen Strafmaßes gezielt vorgeschoben? Manche wohlorganisierte und
wirschaftlich sehr erfolgreiche Familien scheinen genau darauf
spezialisiert zu sein.
Genau. Man muss a priori davon ausgehen, dass nur ein mächtiger
Clan aus reptiloiden Illuminaten vom Vatikan aus mit dem Great
Reset das New World Order starten wollen. Dazu braucht man viel
Geld. Und nur SIE habe auch die Mittel, durch Mind-Control mit
5G-Handywellentodesstrahlen die Ermittlungs- und Verfolgungsbehörden
der \"BRD\"-GmbH so zu verwirren, dass sie nicht von sich aus auf diese
Idee kommen. Eventuell waren es auch Chemtrails, die Details
habe ich gerade vergessen. Warum eigentlich? Hmm....

--
mfg Rolf Bombach
 
Axel Berger schrieb:
Rupert Haselbeck wrote:
Folgerichtig wurde der Übertäter auch zu keiner Freiheitsstrafe
verurteilt sondern lediglich die Verhängung von Jugendstrafe vorbehalten.

War das ein isolierter Einzeltäter oder wurde er wegen des erwartbar
kleinen Strafmaßes gezielt vorgeschoben? Manche wohlorganisierte und
wirschaftlich sehr erfolgreiche Familien scheinen genau darauf
spezialisiert zu sein.

Der gute war nicht wirtschaftlich erfolgreich. Es gehörte natürlich zu
den Vorbedingungen für die gute Sozialprognose, welche für die
Bewährungsentscheidung natürlich nötig ist, dass er sich mit der
betrogenen Sparkasse zuvor bereits über den Schadenersatz geeinigt
hatte. Da ist wohl eher nichts übriggeblieben. Mit einem kriminellen
Clan war da wohl nichts

MfG
Rupert
 
On 14 Aug 22 at group /de/sci/electronics in article tdaki0$34khc$1@dont-email.me
<rolfnospambombach@invalid.invalid> (Rolf Bombach) wrote:

Rainer Knaepper schrieb:

Rainer (der mal eine Division in Z80-Assembler schrub, die fast immer
richtig rechnete)

Im Zeitalter der Kostenoptimierung ist das völlig OK. Wir sind ja alle
nur Menschen und da passieren halt Felerh.
Floating-DIV-Bug lässt grüssen.

Eine ältere Saga geht so: Der gefährlichste Punkt auf der Erde, besonders
in heutigen Zeiten, liegt etwa 700 km vor Sao Tomé und Principe.
Grund: Wenn die Atomraketen zwischen USA und Russland fliegen, kommen
sie beim Nordpol vorbei. Dort dividiert das Navi durch cos(90°) oder
dergleichen. FP-Error, Reset, neue Koordinaten: 0.000000, 0.000000.

Nix wie wech da :)


Saludos (an alle Vernünftigen, Rest sh. sig)
Wolfgang

--
Ich bin in Paraguay lebender Trollallergiker :) reply Adresse gesetzt!
Ich diskutiere zukünftig weniger mit Idioten, denn sie ziehen mich auf
ihr Niveau herunter und schlagen mich dort mit ihrer Erfahrung! :p
(lt. alter usenet Weisheit) iPod, iPhone, iPad, iTunes, iRak, iDiot
 
Am 14.08.22 um 12:59 schrieb Rolf Bombach:
Rainer Knaepper schrieb:

Rainer (der mal eine Division in Z80-Assembler schrub, die fast immer
richtig rechnete)

Im Zeitalter der Kostenoptimierung ist das völlig OK. Wir sind ja alle
nur Menschen und da passieren halt Felerh.
Floating-DIV-Bug lässt grüssen.

Ich habe mal ein floatingpoint-Paket für den 8080 geschrieben.
Da gab\'s bisher keine Beschwerden. Ich glaube, da kommt auch nix mehr.

Eine ältere Saga geht so: Der gefährlichste Punkt auf der Erde, besonders
in heutigen Zeiten, liegt etwa 700 km vor Sao Tomé und Principe.
Grund: Wenn die Atomraketen zwischen USA und Russland fliegen, kommen
sie beim Nordpol vorbei. Dort dividiert das Navi durch cos(90°) oder
dergleichen. FP-Error, Reset, neue Koordinaten: 0.000000, 0.000000.

Hoare, Dijkstra oder einer aus der Liga hat mal die Qualität des
Codes von einem amerik. Kampflugzeug untersucht. Da kam u.a.
raus, dass es den Bauch nach oben gedreht hätte wenn es mit
Autopilot über den Äquator geflogen wäre.

Die Bomben waren auch verriegelt, wenn es auf dem Flugzeugträger
geparkt war. Im Flug ebenfalls. Aber beim Abheben mit gedrücktem
Bombenschalter wäre das Ei sofort gefallen.

Das war aus der Vorlesung in Software Engineering $DAMALS
an der TUB.

Gruß, Gerhard
 
On Sun, 14 Aug 2022 11:35:50 +0200, Rupert Haselbeck wrote:
Alexander Schreiber schrieb:
Bei Goldbarren kann man aber am Material optimieren. Da hatte vor Jahren
eine Institution (IIRC Nationalbank oder so) eine grössere Ladung Goldbarren
von einem Partner erhalten. Aus irgendwelchen Gründen entstanden Zweifel.
Also die Barren vermessen und gewogen: passt. Hmm, immer noch Zweifel. Also
Bohrer angesetzt. Die ersten paar mm gingen noch ganz fix .. und dann tat
sich da nicht mehr viel. Tja, Wolfram ist nicht nur deutlich härter als
Feingold, ist es auch billiger, bei gleichzeitig sehr ähnlicher Dichte ;-)
Nun ja. Es war die Sparkasse Göttingen, welche vor sechs Jahren von
einem Jugendlichen etwa 270 angeblich geerbte \"Goldbarren\" kaufte und
dafür mehr als 300.000¤ bezahlte. Die Fälschung flog erst bei der
Landesbank Baden-Württemberg, an welche etliche der angeblichen
Goldbarren weiterverkauft wurden, auf, weil die Sparkasse Göttingen
höchst blauäugig gehandelt und die recht laienhaft gefälschten
\"Goldbarren\" überhaupt nicht geprüft hatte. Einfaches kratzen an der
Oberfläche hätte demnach genügt, die Fälschung zu erkennen.
Folgerichtig wurde der Übertäter auch zu keiner Freiheitsstrafe
verurteilt sondern lediglich die Verhängung von Jugendstrafe vorbehalten.

Bleiben wir bei den Fakten. Zumindest dem, was dem *sic* \"Göttinger
Tageblatt\" und der faz zu entnehmen ist:

https://www.goettinger-tageblatt.de/lokales/goettingen-lk/goettingen/18-jaehriger-dreht-sparkasse-falschgold-fuer-300-000-euro-an-USIPNSFHLY7BXO4BSYBLCNCEWY.html
https://www.faz.net/aktuell/finanzen/21-jaehriger-drehte-sparkasse-falsche-goldbarren-an-16487557.html
https://www.rtl.de/cms/urteil-fuer-goldjunge-aus-goettingen-21-jaehriger-verkaufte-falschgold-an-die-sparkasse-4437889.html

Da hat also ein 18-jähriger Erwachsener (zur Strafmündigkeit s. [1]),
der \"zur Zeit der Tat nach seiner sittlichen und geistigen Entwicklung\"
m. M. n. durchaus \"reif genug war, das Unrecht der Tat einzusehen und
nach dieser Einsicht zu handeln\" einer Bank mehrfach und in erheblicher
Menge Falschgeld mit klarer Gewinnerzielungsabsicht angedreht.

Ein Krügerrand ist gesetzliches Zahlungsmittel, Goldbarren werden
normalerweise nach Gewicht akzeptiert [2] [3], zumal wenn - so wie hier
- in täuschend echter Standardverpackung. Gewogen wird die Bank den
Kram ja wohl mindestens haben. Eine Handlung in Treu und Glauben können
wir getrost ins Reich der Phantasie verweisen: Was zu günstig erscheint
um wahr zu sein, ist es meist auch nicht. Das gilt insbesondere für
E-Bay und für Edelmetalle.

Bei potentiell gefälschten Windows-Lizenzschlüsseln muß man jedenfalls
einiges an Argumentation aufbieten, um sich als deren Käufer vom
Vorwurf der Geldwäsche und Softwarepiraterie zu befreien. Z. B. indem
man erklärt, der Händler hätte einen einwandfreien Leumund, es gäbe
durchaus weitere Angebote in ungefähr derselben Preislage, usw. [5].

Zu konkreten Details, wie genau die Fälschung der o. g. \"Goldbarren\"
erfolgte, läßt sich natürlich keine der o. g. Qualitätsmedien herab,
aber die faz weiß natürlich, daß die Goldschicht dünn und stümperhaft
aufgebracht worden sein soll. \"Von dem Täter\". Und die Anwaltschaft
argumentiert etwas schwach damit, daß ja gar kein Schaden entstanden
sei. *LOL*

Ist aber auch egal, denn die Geldfälschung wurde vollzogen und alle
Kriterien des Abs. 1 § 146 StGB [6] sind erfüllt.

Ob es damit folgerichtig war, die Freiheitsstrafe \"nicht unter einem
Jahr\" zur Bewährung auszusetzen (konkret wurde der Täter von seiner
eigenen Mutter angezeigt und schließlich zu 120\'000¤ Schadensersatz und
zwei Jahren auf Bewährung verurteilt, die Mutter bekam 70 Tagessätze à
30¤ [7]), darf dahingestellt bleiben. Möglich ist das im
Jugendgerichtsgesetz (JGG) als auch nach § 56 StGB [8].

Das mit dem zweierlei (Straf)Maß ist sowieso eine recht interessante
Angelegenheit. Zum Vergleich:

https://www.aachener-zeitung.de/nrw-region/wuerselen-unfassbare-details-zum-unfalltod-des-radfahrers_aid-46045771

21.9.2019: Betrunkener Autofahrer ohne Fahrerlaubnis kollidiert nachts
aus Unachtsamkeit mit einem Radfahrer. Statt dem sterbenden Radfahrer
zu helfen, soll der Unfallfahrer mit einem Bekannten seinen
beschädigten Citroen abgeschleppt haben. U-Haft. Vorwurf: Versuchter
Mord durch Unterlassen, da er durch sein Verhalten den Tod des
Radfahrers zwar billigend in Kauf genommen habe, aber nicht
festgestellt werden könne, ob sofortige Hilfe lebensrettend gewesen
wäre.

Strafmaß für Totschlag nach §212 StGB: Nicht unter fünf Jahre.

Was ich bis dahin noch nicht wußte: \"Es können nur Freiheitsstrafen mit
einer Dauer von bis zu zwei Jahren zur Bewährung ausgesetzt werden. Die
Aussetzung eines Strafrestes, der nicht lebenslang ist, erfolgt nach §
57 StGB.\"

Das wird wohl gerne mit \"Vollzugslockerung\"
(https://de.wikipedia.org/wiki/Vollzugslockerung) verwechselt.

\"Lockerungen dürfen mit Zustimmung des Gefangenen angeordnet werden,
wenn nicht zu befürchten ist, dass der Gefangene sich dem Vollzug der
Freiheitsstrafe entziehen oder die Lockerungen des Vollzuges zu
Straftaten missbrauchen werde. Vollzugslockerungen erhalten nur dafür
besonders geeignete Gefangene, bei denen ein Missbrauch nicht zu
befürchten ist.\"

Am Beispiel Uli Hoeness wird der §57 StGB deutlich
(https://de.wikipedia.org/wiki/Uli_Hoene%C3%9F):

\"[...] Hoeneß wurde 2014 wegen Steuerhinterziehung zu einer
Freiheitsstrafe von dreieinhalb Jahren verurteilt. Er trat daraufhin
von seinen Funktionen als Präsident des FC Bayern München e. V. und als
Vorsitzender des Aufsichtsrats der FC Bayern München AG zurück. Nach
Verbüßung der halben Haftzeit wurde er 2016 entlassen und die
Reststrafe zur Bewährung ausgesetzt. [...]\"

Da hat man also dem Fußballidol die minimale überhaupt mögliche
Zuchtshausstrafe verschafft, ergo dürfte der o. g. Unfallfahrer
ebenfalls Aussicht haben, nach 2.5 Jahren auf freiem Fuße zu sein.
Wenn er reuig, brav und nicht rückfallgefährdet ist. Schon toll.

Ex-Tennisstar Boris Becker hinterzieht 3.3 Millionen DM, zwei Jahre auf
Bewährung, 300\'000¤ Strafe [9], Wenig draus gelernt, Insolvenzdelikte
und 2.5 Jahre Haft, die - unter der Annahme einer guten Führung und da
bin ich mir recht sicher - zur Bewährung ausgesetzt wird.

Anderswo sind die Bandagen härter: Der damals 29-jährige Ross Ulbricht,
Gründer und Erstbetreiber des Online-Schwarzmarkts \"Silk Road\" bekommt
zweimal Lebenslänglich plus 40 Jahre ohne Aussicht auf Bewährung [10]
[11].

Volker

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Strafm%C3%BCndigkeit#Aktuell
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Krugerrand#Zahlungsmittel
[3] https://www.gold.de/gesetzliches-zahlungsmittel/
[4] https://www.youtube.com/watch?v=2RY9dij8WBw&t=106s
[5] https://www.youtube.com/watch?v=2RY9dij8WBw&t=106s
[6] https://dejure.org/gesetze/StGB/146.html
[7] https://www.rtl.de/cms/urteil-fuer-goldjunge-aus-goettingen-21-jaehriger-verkaufte-falschgold-an-die-sparkasse-4437889.html
[8] https://de.wikipedia.org/wiki/Strafaussetzung_zur_Bew%C3%A4hrung#Rechtsgrundlagen
[9] https://de.wikipedia.org/wiki/Boris_Becker#Steuerhinterziehung
[10] https://de.wikipedia.org/wiki/Ross_Ulbricht
[11] https://www.youtube.com/watch?v=HBTYVVUBAGs
 
On 8/14/22 2:37 PM, Volker Bartheld wrote:

Ist aber auch egal, denn die Geldfälschung wurde vollzogen und alle
Kriterien des Abs. 1 § 146 StGB [6] sind erfüllt.

Fallen Goldbarren unter \"Geld\"? Währung sind sie zumindest nicht.

DoDi
 
Hans-Peter Diettrich schrieb:
Volker Bartheld wrote:
Ist aber auch egal, denn die Geldfälschung wurde vollzogen und alle
Kriterien des Abs. 1 § 146 StGB [6] sind erfüllt.

Fallen Goldbarren unter \"Geld\"? Währung sind sie zumindest nicht.

Nein. Es ging um Betrug.

MfG
Rupert
 
Rolf Bombach wrote:
> nur ein mächtiger Clan aus reptiloiden Illuminaten vom Vatikan

Genau. Gefälschte Goldbarren (auch schlecht gefälschte) im scheinbaren
Wert von 300 k€ macht ein Jugendlicher mal eben nach der Schule am
Küchentisch. Und die Eltern haben natürlich genausowenig mitbekommen wie
der Vater des Halleattentäters vom sich über Monate hinziehenden
Waffenbau in seiner wohl recht gut ausgestatteten Werkstatt.

Kann ja alles sein, aber ist es plausibel?


--
/¯\\ No | Dipl.-Ing. F. Axel Berger Tel: +49/ 221/ 7771 8067
\\ / HTML | Roald-Amundsen-Straße 2a Fax: +49/ 221/ 7771 8069
 X in | D-50829 Köln-Ossendorf http://berger-odenthal.de
/ \\ Mail | -- No unannounced, large, binary attachments, please! --
 
Volker Bartheld wrote:
> konkret wurde der Täter von seiner eigenen Mutter angezeigt

Bei Rupert hieß es noch, es sei beim Weiterverkauf an die Landesbank
aufgeflogen. Hat also die Mutter eine Straftat angezeigt oder hat sie
sich mit der Mitteilung von etwas bereits Bekanntem nur schnell selbst
in Sicherheit gebracht?


--
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Axel Berger schrieb:
Rolf Bombach wrote:
nur ein mächtiger Clan aus reptiloiden Illuminaten vom Vatikan

Genau. Gefälschte Goldbarren (auch schlecht gefälschte) im scheinbaren
Wert von 300 k€ macht ein Jugendlicher mal eben nach der Schule am
Küchentisch. Und die Eltern haben natürlich genausowenig mitbekommen wie
der Vater des Halleattentäters vom sich über Monate hinziehenden
Waffenbau in seiner wohl recht gut ausgestatteten Werkstatt.

Kann ja alles sein, aber ist es plausibel?

Das Problem ist, dass die Mainstream-Medien ebenfalls von IHNEN
kontrolliert werden, daher kann und darf man die dort aufgestellten
Schutzbehauptungen nie glauben.

\"Das angebliche Gold hatte der 18-Jährige zuvor auf der
Internet-Auktionsplattform Ebay billig ersteigert.\"

Du hast natürlich Recht, alles total völlig unplausibel.

--
mfg Rolf Bombach
 
Volker Bartheld schrieb:
Anderswo sind die Bandagen härter: Der damals 29-jährige Ross Ulbricht,
Gründer und Erstbetreiber des Online-Schwarzmarkts \"Silk Road\" bekommt
zweimal Lebenslänglich plus 40 Jahre ohne Aussicht auf Bewährung [10]
[11].

Er hat halt zu viel zu falsch gemacht. Beispiele:

Falsch: Handel mit bösen illegalen kommunistischen Drogen.
Richtig: Handel mit legalen Opioiden im Tonnenmassstab; da hätte
er noch Provision vom Hersteller gekriegt.

Falsch: Verschwörung zum Waffenhandel.
Richtig: Verkauf von Schnellfeuerwaffen inkl Munition an psychisch
labile Schüler nach Abgabe einer Unterschrift der Oma.

Falsch: Kopf einer kriminellen Vereinigung mit mehr als 5 Mitgliedern.
Richtig: Anführer einer Gruppe besorgter Patrioten zwecks bewaffnetem
Sturm aufs Kapitol.

OK, letzteres kann wohl im Worst-case 8 Jahre einbringen, im best
case nur 4 Jahre (als Präsident der USA).

--
mfg Rolf Bombach
 

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